Achtung Ironie!
Ich kann schon verstehen wenn das der „Durchschnittsdeutsche“ zu einem Veganer sagt. Ich finde es aber beachtlich wenn man das auch Menschen sagt, die lediglich Fleisch- und Milchprodukte reduzieren.
Ich werde immer darauf hingewiesen wie schwer es sein muss, wenn man nur 2-3 mal die Woche Fleisch isst und das Aufschnitt auch Fleisch ist. (Ach ja und die Gespräche beginnen meist, da ich kein Fleisch will oder mir selbstverständlich ein Milchersatzprodukt in den Kaffee Kippe, ohne etwas dazu zu sagen.) Ich verweise dann weniger auf die Haltung der Tiere oder den Fakt, dass das Fleisch in Deutschland so billig ist wie Nirgendwo anders, das zieht nicht habe ich schnell gemerkt. Ich versuche mit der Ernährungpyramide ( die beachtlich viele noch kennen) und dem was man mal in der Schule über das Essen gelernt hat zu argumentieren. Klar auch hier gibt es Gegenargumente, aber ich höre häufiger du hast ja recht, als wenn ich mit artgerechte Haltung komme.
Was ich den Menschen weniger nahe legen kann ist Milch im Idealfall von Milch Tankstelle zu holen, bei denen man die Haltung einsehen konnte, mindestens aber ein bisschen mehr Geld für regionale Milch aus zu geben. Schon allein, weil ich als Enkelin von Bauern weiß, viele halten die Milchkühe in der Region gar nicht schlecht und die Kälber bleiben oft auch bei den Kühen, die Milchproduzenten werden aber nicht angemessen entlohnt. Daher kann man versuchen Milch aus regionaler Haltung zu kaufen, die ein wenig teurer ist, um die Bauern zu unterstützen. Allgemein versuche ich den Mischkonsum zu reduzieren, trinke immer eine Woche Milch in meinen Kaffee, eine Woche Hafermilch, koche auch mal mit Mandelmilch ( auch wenn die Klima technisch nicht ideal ist). Ich suche gerne nach sinnvollen Alternativen für Sahne. Nein ich habe meine herkömmliche Ernährung nicht ganz aufgegeben, versuche aber sie ein bisschen zu optimieren. Bei Milch versteht das niemand. Man ist sogar eher bereit mehr Geld für Marken wie Weihenstephan und Landliebe aus zu geben, als für regionale Produkte oder die von demeter. Applaus, damit ist weder Landwirt noch Tieren geholfen und qualitativ hochwertiger ist das Produkt auch nicht!
Man Predigt regional ein zu kaufen, möchte aber keinen Cent mehr ausgeben. Ich bin eine total krasse Person, weil ich das durchziehe, was ich beschrieben habe. Ach ja und ich muss Arm sein.
Liebes Umfeld, ich denke nicht, dass sich Beispielsweise eine Familie eine solche Ernährung täglich leisten kann, aber vielleicht ab und an, wenn es finanziell möglich ist mal die regionale Milch, im Supermarkt und das bessere Fleisch, zum Beispiel beim Metzger des Vertrauens statt im Discounter zu kaufen.
Krass würde ich jetzt finden, wenn ich wirklich nie von diesem Shema abweichen und auch im Restaurant die Herkunft der Zutaten hinterfrage. Nie einkaufe auf was ich Lust habe, weil es von zu weit her kommt. Aber das tue ich ja nicht. Ich versuche regional und/oder mit einem Siegel mit Namen ein zu kaufen, aber nur wenn das Geld da ist und die Ware. Wenn die Milch, die ich will leer ist, kaufe ich die die da ist. Wenn ich mal Lust auf nen schlechten Burger bei McDonalds hab, dann hole ich mir einen. Ja ich meide es soweit mir möglich, aber ich zwinge mich da nicht stark dazu. Es ist ein Prozess, man achtet ein bisschen drauf und nach und nach immer mehr. Wenn ich einen Monat mal wenig Geld hab, kaufe ich dich im Discounter, für meinen Freund bringe ich mit auf was er Lust hat und das widerspricht, dem oben beschriebenen sehr. Ich hole mir auch fertiges Essen, da wo es schmeckt ohne zu hinterfragen. Mein Beitrag ist somit doch recht klein, er sieht punktuell nur groß aus.
Schwer ist übrigens Obst und Gemüse ein zu kaufen, oft ist regionale Ware vergriffen oder gar nicht vorhanden. Ach ja oder ich stehe vor der Entscheidung Lokal kaufen oder Plastik sparen. Warum sind deutsche Gurken eingepackt, spanische aber nicht? Ich versage hier beim Einkauf regelmäßig!
Schönen Gruß, Auf Wiedersehen;)