Ich zeig den kleinen Monopoly, doch sie verstehen es nicht

Ich komme nach Hause, habe heute in der Bäckerei geholfen, in der Hütte lebt immer noch der Kerl von letztens, warum auch nicht, jedes Haus gehört jedem, aber ich bin skeptisch.
„Das Spiel gefällt mir nicht!“ höre ich meine Tochter als ich in das Haus komme

„Warum Schätzchen?“
„Man soll hier mit Geld Straßen kaufen und Häuser bauen! Das macht einfach keine Sinn! Dann soll ich die Häuser nicht mal den Menschen geben, damit sie Unterschlupf haben, nein ich soll ihnen wieder Geld weg nehmen, nur damit ich mehr habe, das ist doof, unrealistisch!“
„Schätzchen, das ist es nicht, wirklich, kannst du dich noch an die Männer in Berlin errinern, die um ihre Häuser kämpfen mussten? Bei ihnen war es wirklich so!“
„Dann ist das ein Geschichtsspiel?“
Ich muss schallend lachen, das hätte man bei uns wohl zu Risiko gesagt, weil wir uns Krieg nicht vorstellen konnten, wir dachten mal keiner kann mehr mit dem alten Monopoly spielen, weil alle nur noch Euro und keine D-Mark mehr kennen, aber das unsere Kinder, Monopoly als Geschichtsspiel sehen, weil wir in einer Welt in einer Art großen Kommune leben und nicht mehr in einer vollkommen kapitalistischen Welt, wer hätte das denn nur gedacht? Warum soll ich Geld häufen, warum welches nehmen, es hat keinen Effekt, keinen Mehrwert, weil es eben keiner mehr ist.

 

Ich stelle den Apfelkuchen auf den Tisch, der Fremde scheint enttäuscht, unglücklich, das mein Kind nicht kapitalistisch ist, wo wir Menschen in unserem Innern ja doch ein bisschen besser da stehen wollen als andere. Ich biete ihm ein Stück Apfelkuchen an und Nani, strahlt nach dem ersten Bissen….

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