„Hey Nina!“ ruft man mir am Strand zu, ich drehe mich um.
„Hey ho, was willst du Maik?“
„Habt ihr zwei Lust mit nach Berlin zu kommen, am Wochenende, hab da ne recht ironische Aktion mit ein paar Leuten vor, will da noch ein paar auf der Straße animieren!“
„klar, wann gehts los?“
„morgens am Strand, Nani wird Augen machen!“
Ich beuge mich zu Nani runter, erkläre meiner Tochter, das Berlin unsere Hauptstadt war und bekomme ein, ich weiß es zurück, außerdem sind heute alle Städte gleich wichtig. Ich bin stolz,, wie wohl konservative Menschen mit unserm jetzigen Leben so klar kommen? Warum mich das nur berührt? Der Gedanke verfliegt ebenso schnell wie er kam, meine Tochter läuft zu Lana, die mit ein paar Freunden eine Schule aufgemacht hat, jeder darf sein Wissen beisteuern. Wissenschaftliche Bücher sind unsere Grundlage, aber für Nani reicht Allgemeinwissen noch aus, so weit ist sie noch nicht.
Mit dem Morgengrauen stehe wir am Strand und hinter Maik stehen Pferde, Nani strahlt und ich ebenso, ich bin unglaublich lang nicht umher geritten, seit ich es Nani beigebracht habe, als Kind habe ich ein Turnier nach dem anderen gewonnen, nach dem Unfall war ich unfasbar froh reiten und somit schnell von A nach B kommen zu können. Berlin liegt mehrere Tagesritte entfernt, ein Abenteuer, wann wir wohl in unserer Wahlheimat zurück kehren, auf jeden Fall wird es lustig, ich liebe die Trupp um Maik.
In Berlin stürmen wir die ehemalige Deutsche Bank, wir schmeißen mit Geld um uns, versuchen in ihm zu schwimmen wie Dagobert Duck. Wir zerstören erneut das Symbol des Kapitalismus und wundern uns das überhaupt noch Geld zu finden ist, sicher sind hier schon mehr Leute eingebrochen und sicherlich, wollten einige, die an einen Neuanfang des alten System glaubte, auch das wertvolle Geld mit sich nehmen!.Nani versteht nicht warum uns das alles so einen Spaß macht, aber sie macht mit weil wir lachen und Glück teilen Kinder nun einmal mit dir.
Gegen Abend scheinen die Bewohner des Bankgebäude zurück zu kehren, es sind Leute im Alter meiner Eltern, verlegen stehen wir vor ihnen, werden aber mit Lachen begrüßt.
„Esst ihr Fleisch? Wir haben Würstchen!“
Wir nicken lächelnd zurück.<
Während dem Essen unterhalten wir uns, „Wie kommt man darauf in ein Bankgebäude zu ziehen?“
„Oh, wir waren immer schon Obdachlos! Als alles gleich war, da kamen wir auf die Idee, bei unserm größten Feind ein zu ziehen, als Symbol für uns!“
„Warum wart ihr Obdachlos? und was bedeutet das?“
„Nani, die Herren hatten kein Haus wie wir, es haben, sie haben auf der Straßen gelebt, weil die Mieten zu teuer waren!“
„Mieten?“
„Das musste man früher geben um ein Haus zu bekommen, man durfte nicht einfach so in eines hinein, man musste dafür etwas geben, oft viel mehr, als der dem es gehörte brauchte!“
Mit großen Augen und voll von Erstaunen, schaut meine Tochter zu mir, sie hört gespannt zu, wie man früher, zu einer Zeit, die für sie so ganz und gar unwirklich scheint, einem Leben, das unwirklich scheint, anscheinend um ein Haus kämpfen musste, mit einem Job, der wie sie weiß, da ist, weil der Mensch ja etwas tun muss und will und ganz ohne eben nicht kann, aber damals, schien ein Job etwas gewesen zu sein, was man tun musste und nicht wollte und nichts, was wie heute allen etwas bringt, weil man zum Beispiel essen anbaut, dort an der Arbeit, man brauchte den Job für ein Haus, um darum zu kämpfen, das war die Version meiner Tochter….